Neunmal Edelmetall für die BVR-Jugend in Bad Herrenalb

Ein schönes und gelungenes Sport-Event war der Jahresabschluss für die zehn Jugendlichen vom BV Rastatt in der Dobeltalhalle, wo die Badminton Sportfreunde Neusatz am 30. November das 3. D-RLT Nordbaden organisierten. Nicht immer stand die Endplatzierung im Vordergrund, vielmehr wurde jedes einzelne erfolgreiche Spiel gefeiert, da die Sportler ihr im Training Erlerntes und Geübtes unter Beweis stellen wollten.

Anna Lucke (ME U11) startete sicher und entschlossen in ihrer Gruppe, gewann überzeugend zwei Matches und wollte auch gegen das starke Mädchen vom Racket Center Nußloch das finale Spiel diktieren. Doch Vihaa Sharath Rao ließ sich nicht beirren, spielte temporeich und zwang Anna zu einigen entscheidenden Fehlern. Nach zwei verlorenen Sätzen wusste sie, dass die Silbermedaille ihr Eigenes war.

Gewohnt selbstbewusst begann Lea Guse (ME U13) ihren Auftritt und besiegte locker Sophie Khani aus Bruchsal. Gegen spätere Konkurenz-Beste Niranjana Saravanan (TGS Offenbach-Bieber) konnte sie wenig ausrichten und verlor beide Sätze. Dennoch freute sich Lea auf ihre nächste Gegnerin Janya Naduvattira vom SSV Waghäusel, weil der direkte Vergleich im Einzel mit Zwei zu Null für Lea sprach. Diese Freude wich leider nach zwei schnell verlorenen Sätzen, so blieb der sichtlich enttäuschten Rastatterin nur die Hoffnung auf den dritten Platz. Und es sah lange so aus, dass Lea sich die Bronze sichert – 21:17 war umkämpft und verdient; Ende des zweiten Satzes wurde das Spiel jedoch unterbrochen, weil Lea, in Führung liegend, sich am rechten Handgelenk weh getan hatte. So gehandicapt trat sie dennoch an und verlor mit 19:21 und 14:21 das sicher geglaubte Edelmetall. Kühlung, Trost und Zuspruch bewegten Lea, ihren Mixed-U13-Wettbewerb an der Seite von Max Köhler doch noch anzugehen und es war gut so! Auf der Gegenseite stand die Dossenheimerin Luisa Zuna, die soeben Lea die Bronze entriss. Auch Max verstand sofort die Brisanz der Begegnung, obwohl ihm selbst die Finger juckten, mit seinem Dauer-Konkurenten Birk Orth (auch aus Dossenheim) zu fighten. Die Jungs schalteten die Mädels aus dem Spiel aus und versuchten, ihre Privat-Fehde „unter Männern“ auszutragen. Doch die Partie wurde trotzdem zwischen Mädchen entschieden: in wichtigsten Momenten war Lea schneller am Netz, überraschte ihre Kontrahenten mit präzisen Schlägen und durfte nach zwei spannenden Sätzen mit Max auf die oberste Podeststufe.

Gut gespielt und nichts gewonnen – etwas unglücklich standen die beiden Freundinnen nach dem ME-U15-Wettkampf. Mia Zivkovič verlor in drei engen Sätzen die Entscheidung um die Bronze und wurde Vierte, Annika Sporberg verhinderte den letzten Rang mit dem einzigen Sieg und wurde Fünfte. Technisch spielten die Mädchen sauber, auch taktisch agierten sie gut, nur konditionell waren ihre Gegnerinnen irgendwie fixer und machten Punkte immer konsequenter, je länger der Satz dauerte.

Weil es nur drei junge Damen in die Dobeltalhalle zur ME-U17-Konkurenz schafften, entschied die Turnierleitung, Hin- und Rückspiele auszutragen. So erlebte Stella Polczyk zweimal doppelte Begegnung. Das erste Duell ärgerte sie schon, denn sie verlor mit 21:13, 20:22 und 19:21 knapp gegen Lucy Freigang (Edingen-Neckarshausen), obwohl sie eigentlich das Geschehen kontrollierte. Gegen Lucia Schirrmeister – die „Klassenbeste“ aus Waghäusel – musste Stella zwei deutliche Niederlagen einstecken und war voll Ehrgeiz, es Lucy Freigang und anderen zu zeigen, was sie so drauf hat. 21:17 und 21:11 – sicher erspielte sie Punkt für Punkt und freute sich über das glänzende Silber.

Die jungen wilden U-Elfen versuchten wieder ihr Glück eine Altersklasse höher. Felix Köhler gewann sein erstes Spiel leicht, stolperte dann abermals in drei Sätzen über Rune Kaufhold aus Hofheim, wie vor sechs Wochen in Mörsch. 21:13 – dominant, 5:21 – indiskutabel, 20:22 – die Netzkantenschlacht, war das ernüchternde Fazit seines Halbfinales. Mit 21:6, 12:21(¿wieder indiskutabel?) und 21:4 gegen Bietigheimer Thorin Schäfer sicherte Felix sich noch den Dritten Rang beim JE U13.

Die Qualifikation von Lionel Gärtner glich einem Aufwärmspiel und er gewann es locker. Mit Birk Orth erwischte er in der nächsten Runde den späteren Turniersieger. Die Sensation lag in der Luft, als Lionel zur Halbzeit des ersten Satzes deutlich mit 11:4 vorne lag. Doch der nun aufgewachte Dossenheimer drehte das Geschehen und gewann mühevoll mit 21:16 und 21:12. Aber die Gratulationen zum Super-Spiel galten allesamt dem jungen Rastatter, der so motiviert sein nächstes Platzierungs-Match sicher gewann. Die letzte Begegnung im Einzel wurde für Lionel zum Höhepunkt des Tages: Shi Liu aus Eggenstein war scharf auf den fünften Sieg in Folge im direkten Vergleich. Im ersten Satz gelang es Lionel, den gleich starken Konkurrenten knapp mit 21:19 zu bezwingen, wobei die wertvollen Coaching-Tipps von Sandra seiner Meinung nach entscheidend waren. Im zweiten Satz ging Shi sieben Mal zu Boden, um den Federball doch noch wegzukratzen – vergebens! Mit 21:13 besiegelte Lionel seinen Zwei-Satz-Triumph, der ihm mehr bedeutete als ein Titel.

Den schnappte er am Abend trotzdem. Im JD U11 besiegten Felix Köhler und Lionel Gärtner mühelos das Duo Anton Heinze/Lennon Wettstein (beide Helmsheim) und standen erneut ganz oben bei der Siegerehrung.

Top, flop, top, flop – war die Bilanz von Sebastian Lucke, der im JE U15 Sechster wurde. Vier deutliche Sätze wurden zu Recht bejubelt, in vier anderen konnte Sebastian nur zu Beginn mithalten, danach häuften sich die einfachen Fehler, die von erfahreneren Gegnern cool ausgenutzt wurden.

Mehr Erfolg erzielte in der gleichen Konkurenz Max Köhler, der nach zwei überzeugenden Auftritten gegen schwierige Gegner ins Finale schaffte. Immer wieder landeten seine Bälle präzise an den Linien im Feld, zu seiner und seines Trainers Freude. Der drei Jahre größere und erfahrenere Tanav Vijayaraghavan aus Mörsch wollte unbedingt seinen letzten U15-Auftritt vergolden und ließ dem jungen Rastatter kaum Spielraum. In zwei deutlichen Sätzen unterlag Max und durfte seine Brust mit einer Silbernen dekorieren. Später folgte wie erwähnt Gold im MX U13 zusammen mit Lea Guse.

Wie öfters zuletzt war auf unseren Gold-Jungen Verlass. Mit voller Kraft voraus bezwang Noah Bauer beide Waghäusler Mattis Ohr und Erik Von Schoenebeck in der JE-U17- Konkurrenz scheinbar mühelos, was allerdings täuschte, denn die Jungs spielten sehr gut mit, aber nicht so druckvoll wie Noah. Das Spiel um Platz Eins wog lange hin und her, Jannis Burkart aus Mörsch gelang zwar der Ausgleich, doch die Ausdauer von Noah im Dritten war bemerkenswert und entscheidend – 21:19+19:21+21:11=GOLD. Bravo!

Was wohl der gutmütige Nikolaus für die Jugendlichen vom BV Rastatt in die Halle bringt? Mit Gold, Silber und Bronze haben sie sich schon selbst reichlich beschert, gute Laune haben alle eh immer – let’s go NIKOLAUS-PARTY!